Berlin – Zimmerstraße 88-91

Der Gebäudekomplex Zimmerstraße 88-91 wurde 1888 als Markthalle II errichtet. Nach dem Umbau der Hofgebäude eröffnete hier 1910 das Konzerthaus CLOU. Es war mit 4.000 Plätzen damals das größte Tanzlokal Berlins.

Schon 1927 fanden im CLOU Massenveranstaltungen der Nationalsozialisten statt. Teile des Propagandaapparates befanden sich mit Verlag und Druckerei im Vorderhaus und Seitengebäuden. Die Keller wurden von der Gestapo als Verhörkeller genutzt.

Der CLOU diente während der sogenannten Fabrik-Aktion als Sammellager für hunderte jüdischer Zwangsarbeiter, die von der Gestapo Ende Februar 1943 aus Berliner Betrieben in die Vernichtung verschleppt wurden.

Im 2. Weltkrieg wurde das Konzerthaus zerstört. Von dem erhaltenen Vorderhaus verlief von 1961 bis 1990 die Berliner Mauer. Es gehörte in dieser Zeit zum unzugänglichen Grenzgebiet der DDR.

Fotos: Ralf Hermes, 09.06.2019

Interessante Webseiten zur Geschichte des Hauses:

http://www.helmutcaspar.de/aktuelles17/gesch17/clou.htm

https://de.wikipedia.org/wiki/Markthalle_III

„Neben Konzertveranstaltungen fanden auch politische Veranstaltungen statt. So hielt am 1. Mai 1927 Adolf Hitler in einer Mitgliederversammlung der NSDAP seine erste Rede in Berlin. Die Versammlung war nicht öffentlich, da 1925 in Preußen gegen ihn ein Redeverbot erlassen wurde.“

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